Ich wurde 1982 in Vorarlberg geboren. Meinen beruflichen Weg habe ich in einem traditionellen Handwerk begonnen und eine Lehre als Orgelbauer absolviert. Bereits in dieser Zeit habe ich meine Ein- und Ansichten in schriftlicher Form reflektiert.

Das erste selbstverdiente Geld habe ich zum Reisen durch Europa genutzt und bin dadurch auf verschiedene Kulturen, Lebensentwürfe und -realitäten aufmerksam geworden. Vor allem eine große Reise nach dem Lehrabschluss durch Südamerika hat dazu geführt, dass ich nicht nur tausende Fotos geschossen, sondern auch viele Situationsbeschreibungen und Gedichte geschrieben habe. Als ich danach das Studium der Soziologie begonnen habe, hat sich mein freies Schreiben mit der Zeit immer mehr auf das Format der Aphorismen beschränkt.

Die erste Veröffentlichung meiner Aphorismen, und auch anderer Texte, erfolgte ab dem Jahr 2000 auf selbstprogrammierten Webseiten. Mich hat die Möglichkeit fasziniert, über dieses Medium theoretisch die ganze Welt erreichen zu können. Gleichzeitig war ich mit dieser Veröffentlichungsform nie ganz glücklich – was sich auch daran gezeigt hat, dass ich meine Webseiten ständig neugestaltet oder überarbeitet habe.

2016 habe ich einige meiner schönsten Aphorismen mit ein paar selbstgeschossenen Urlaubsbildern kombiniert und auf Postkarten gedruckt. Die Reaktionen waren überaus positiv und nach kurzer Zeit waren fast alle verkauft. Gleichzeitig hatte ich den Eindruck, dass die Fotos oftmals vom Text ablenken, der für mich aber wichtiger war und im Vordergrund stehen sollte.

„Der vielleicht größte Schatz“ [Band 1 der Buchserie „Wesentliches in wenigen Worten“] ist in der Folge daraus entstanden: Dieses Buch zeichnet sich durch sein schlichtes und innovatives Design aus. Die 50 Aphorismen werden jeweils auf einer Doppelseite vorgestellt und sowohl in Handschrift als auch in gesetzter Schrift dargestellt. Kurios und spannend finde ich, dass auf der linken Seite jeweils nur die Nummer des Aphorismus steht – ähnlich einer Seitenzahl – wodurch sehr viel weiße Fläche im Buch ist, die ich als angenehm empfinde und „still“ wirkt.

Ich wollte, dass ich meine Werke genau so gestalten kann, wie ich es für stimmig halte – ohne auf einen Verlag oder dessen Vorstellungen von dem, was sich in der Folge verkaufen lassen könnte, Rücksicht nehmen zu müssen. So konnte ich mir zum einen Zeit lassen und zum anderen ein innovatives Konzept entwickeln, das sich zu meiner größten Zufriedenheit schließlich nicht nur für mich als stimmig, sondern auch für meine Leserschaft als ansprechend herausgestellt hat.

Zu dem Zeitpunkt, als ich mich dazu entschlossen hatte, in Buchform zu veröffentlichen, hatte ich bereits mehrere hundert Aphorismen geschrieben. Teilweise waren dies Entwürfe, teilweise aber auch fast fertige, recht geschliffene Texte. Ich habe mich dann daran gemacht, die für mich stimmigsten 100 oder 150 Stück auszusuchen, zu überarbeiten und mit meinem Lektor zu diskutieren. In der Folge habe ich viele umgeschrieben oder auch verworfen. Mit der Zeit hatte ich etwa 120 Aphorismen, die ich als „fertig“ erachtet habe. Aus diesen habe ich 50 ausgewählt und in eine für mich passende Reihenfolge gebracht. Dabei habe ich darauf geachtet, dass sich die Themen nicht unmittelbar hintereinander wiederholen und aufeinander folgende Aphorismen in ihrer Art recht unterschiedlich sind.

Im nächsten Schritt ging es um die Konzeption des Buches: Wie sollten die Aphorismen präsentiert werden? „Mit Fotos!“, dazu haben mir viele Menschen geraten. „Oder mach doch einen Kalender mit Sprüchen!“, das bekam ich auch oft zu hören. Meine Grundidee war jedoch, ohne Fotos auszukommen. Leider ist es auch schwierig, ausschließlich mit einer reduzierten Typografie ein spannendes Buch zu machen, wodurch ich erst einmal in einen offenen Denk- und Gestaltungsprozess geworfen wurde, wo nicht klar war, wie das funktionieren könnte. Dann bin ich über meinen Schwiegervater, einen Kalligrafen, Maler und Bildhauer, auf die Idee gekommen, mit meiner Handschrift zu arbeiten. Ich bin kein Kalligraf und es war auch nicht mein Ziel, nach den Regeln der Kalligrafie zu arbeiten. Vielmehr habe ich eine japanische Kalligrafie-Feder genutzt, um meine Handschrift in schwarzer Tinte aufs Papier zu bringen. Natürlich gilt es dabei das passende Papier zu nutzen – und es war etwas Übung notwendig, damit das Ganze einigermaßen lesbar wird. Ich hatte in den Jahren zuvor ja fast nur mit dem Computer geschrieben.

Mit diesen Entwürfen bin ich zu meinem Grafiker gegangen, mit dem ich das grafische Konzept der Buchserie erarbeitet habe. Ich wusste, dass ich jeden Aphorismus sowohl in Handschrift als auch in gedruckter Schrift im Buch haben wollte. Und mir war klar, dass der Stil sehr reduziert sein sollte. Und ich wollte, dass bereits auf der Titelseite meine Handschrift als Gestaltungselement verwendet wird. Aufbauend auf diesen Vorgaben hat mein Grafiker dann das Layout entwickelt. Gegen die Verwendung des Autorenfotos im Buch habe ich mich erst in letzter Sekunde entschieden. Dieses ist nun nur auf der Webseite zu sehen. Ausschlaggebend war der Gedanke, dass das Konzept der Buchserie – wie auch schon der Name „Wesentliches in wenigen Worten“ andeutet – die Reduktion auf das Wesentliche zum Thema hat. Und in Anbetracht dessen, ist ein Autorenfoto eine deutliche Störung dieses Konzeptes, auch wenn es für die Leserschaft vielleicht interessant gewesen wäre. Es ist immerhin noch ein Text über mich als Autor enthalten – und auch das Impressum mit der Nennung aller involvierten Personen und Unternehmen eine schöne Ergänzung zum Inhalt.

Den Druck habe ich bei einer österreichischen Druckerei, die sich auf eine möglichst nachhaltige und umweltverträgliche Produktion spezialisiert hat, in Auftrag gegeben. Diese habe ich gemeinsam mit meinem Grafiker besucht und vor Ort das Papier, die Machart der Bindung und des Umschlags, die Farbe des Lesebändchens und alles Weitere ausgesucht. Das Papier ist übrigens ein naturweißes, matt satiniertes 160g-Papier, das die Druckerei eigens für mich gekauft hat. Und dann stand eines Tages eine ganze Palette mit etwas mehr als 1.000 Exemplaren meines ersten Buchs vor unserer Haustür.

Meine Aphorismen widerspiegeln meine Erfahrungen, resultieren aus Gesprächen, sind die Essenz von Beobachtungen oder das sichtbare Ergebnis meiner Gedankenspiele. Sie sind das Resultat meiner Bemühungen, Wesentliches in wenige Worte zu fassen – und Zeugnis meiner Neigung, der Stille zu lauschen, mich der Leere auszusetzen und durch das Pflegen einer inneren Weite einen Raum zu schaffen, in dem Ideen willkommen sind. Bei diesem kreativen Prozess spielt die Inspiration natürlich eine Rolle. Sie vermag diesen jedoch nur einzuleiten – in weiterer Folge ist es die Intuition, der es zu folgen gilt.

Die für mich prägendste Erfahrung der letzten Jahre war sicherlich die Beziehung mit meiner Frau. Mit ihr führe ich viele Gespräche, reflektiere Erfahrungen und gestalte meine Gegenwart – die hoffentlich in die Zukunft hineinwirken wird. Das gemeinsame Gestalten unseres Alltags, die gegenseitige Unterstützung bei Herausforderungen und der Anspruch – oder die Hoffnung – uns zu entwickeln, widerspiegelt sich in meinen Aphorismen.

Beim Schreiben erfüllt mich das Gefühl, nicht nur Buchstaben, sondern auch meinem Leben einen Sinn zu geben.

Abseits des Schreibens genieße ich meine täglichen Spaziergänge im Morgen- oder Abendlicht und höre viel Musik. Ich liebe es, in ferne Länder zu reisen und unberührte Landschaften zu fotografieren. Zudem improvisiere ich gerne am Klavier, bekoche Freunde und freue ich mich über inspirierende Gespräche.

Das wichtigste Ziel ist für mich, weiterhin mit der Quelle meiner Kreativität, meiner Inspiration und Intuition verbunden zu sein. Diesen Raum zu pflegen, aus dem neue Ideen entstehen, ist für mich essentiell – denn dies ist nicht nur die Grundlage meiner Fähigkeit zu schreiben, sondern auch mein Leben zu gestalten.

In Bezug auf mein Schreiben: Mein Ziel ist, weiterhin Aphorismen zu schreiben und in meiner Buchserie zu veröffentlichen. Und ich freue mich, wenn meine Werke ihren Weg in die Welt hinausfinden – sei dies in Form meiner Buchserie und Spruchkarten, aber auch als Beiträge in Kalendern, in Anthologien und auf Aphorismen-Webseiten. In weiterer Folge sind die Lesenden eingeladen, diese – wie jedes andere Werk – besonders inspirierend oder fürchterlich nichtssagend zu finden. Meine Hoffnung ist natürlich, dass sie meine Aphorismen mit Begeisterung lesen, diskutieren und verschenken.

Wer in meine Werke eintaucht, findet vielfältige Impulse zum Nachdenken über das Mensch-Sein. Und natürlich lässt es sich über meine Aphorismen auch wunderbar diskutieren! Besonders freut es mich, wenn meine Bücher verschenkt werden – dies ist immer eine besondere Empfehlung.

Ich hoffe, dass Sie der Liebe zum Lesen in Ihrem Leben genügend Raum schenken können! Lesen ist eine schöne Art, Zeit zu verbringen: es ist unterhaltsam, inspirierend und erlaubt uns Einblicke in die verschiedensten Facetten des Lebens. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit meinen Werken!